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Dominik Zieb

Klausurwochenende des Jugendparlaments Wennigsen in Verden (Aller)

Am vergangenen Wochenende (10. bis 12. Februar 2017) kamen die Mitglieder des 7. Wennigser Jugendparlaments zu ihrem ersten alljährlichen Klausurwochenende auf dem evangelischen Jugendhof Sachsenhain in Verden (Aller) zusammen – einerseits, um über die ersten rund 130 Tage ihrer Amtszeit zu resümieren, andererseits zur Diskussion der Arbeitsschwerpunkte, die in den kommenden Wochen und Monaten auf der Tagesordnung stehen sollen. Begleitet und unterstützt wurden sie dabei von Jugendpfleger Christoph Knoke und Praktikant Max Pietrowsky, den ehemaligen Jugendparlamentariern Paul Stegemann und Dominik Zieb sowie Ratsmitglied Jörn Kaiser (SPD).

Bereits zu Beginn des Wochenendes zeigte sich, dass das Jugendparlament im Rahmen seiner Tätigkeit auf Qualität statt auf Quantität setzen möchte: So soll die Agenda in Zukunft keineswegs durch eine extrem hohe Anzahl verschiedener Themen überfüllt werden, sondern eine intensive Bearbeitung ausgesuchter Inhalte erfolgen. Ihre erste Anwendung fand entsprechende Devise prompt, denn schon die für den 24.02.2017 im Jugendhaus geplante „JuParty“ bedurfte einem hohen Maß an Planung. Um sowohl für die Feiernden wie auch für die Veranstalter ein voller Erfolg zu werden, wurden nicht nur die finanziellen Aspekte penibel kalkuliert, sondern auch ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet, um unschöne Zwischenfälle zu vermeiden.  

Einen noch größeren Zeitraum des Klausurwochenendes nahm allerdings der Themenschwerpunkt Skateanlage ein, deren Bau am Bröhnweg bereits vor mehr als einem Jahrzehnt vom damaligen Jugendparlament angedacht wurde. Um mit der inhaltlichen Arbeit adäquat fortfahren zu können, wurden dazu insbesondere die im September vergangenen Jahres neugewählten Jugendparlamentarier von der eigens dafür angereisten Jugendpflegerin Kerstin Kohl über den aktuellen Stand dieses recht unübersichtlichen Projekts informiert. Die entstehenden Kosten würden demzufolge von der Region zu 40 Prozent bezuschusst; aufgrund eines ausstehenden Artenschutzgutachtens sei mit einem Baubeginn aber erst im kommenden Herbst zu rechnen. Anschließend berieten die Jugendlichen über verschiedene Möglichkeiten, Spenden für die lang ersehnte Anlage zu sammeln, ehe die Frage erörtert wurde, ob es machbar sei, auf dem Gelände eine Graffitiwand aus eigens erwirtschafteten Mitteln zu errichten.

Doch auch ein Austausch mit amtierenden Ratsmitgliedern sollte den Nachwuchspolitikern nicht fehlen: Während Jörn Kaiser dem gesamten Klausurwochenende beiwohnte, nahmen zusätzlich Barbara Krüger (Grüne) und Hans-Jürgen Herr (FDP) die rund 120 Kilometer lange Fahrt auf sich, um die Jugendparlamentarier für einen Nachmittag mit Hinweisen, Anregungen aber auch Kritik in ihrer Arbeit zu unterstützen. So riet Krüger den Jugendlichen, ihren geplanten Informationsabend zum Thema „Legalisierung von Cannabis – Für und Wider“ zeitlich in das erste Quartal des Schuljahres 2017/2018 zu legen. Auf diese Weise fiele das Interesse von Seiten der Schüler womöglich höher aus, als wenn die Veranstaltung noch im kurzen jetzigen Schuljahr stattfinden würde. Herr bot den Nachwuchspolitikern an, Kontakt zur Landtagsfraktion der FDP herzustellen, um aus diesen Reihen einen Redner für den Informationsabend zu gewinnen.

Schlussendlich lässt sich konstatieren, dass das diesjährige Klausurwochenende des 7. Wennigser Jugendparlaments in zweierlei Hinsicht erfolgreich verlief: Insbesondere die jüngeren Mitglieder wurden effektiv an ihre politische Tätigkeit einschließlich der dazugehörigen Themen herangeführt; zeitgleich die Arbeitsgrundlage für die kommenden Wochen und Monate gelegt. Die Vorfreude auf das Klausurwochenende im nächsten Jahr ist groß!

Konstituierende Sitzung des 7. Wennigser Jugendparlaments

Das 7. Jugendparlament der Gemeinde Wennigsen: 1. Reihe (von links): Paula Grzesik, Joana Zander, Jakob Peter, Mara Kempken. 2. Reihe (von links): Cornelius Theis, Conrad Schaper, Rebekka Theis, Elia Heidemann, Jonas Köpsel, Syara von Arnim. Es fehlt: Denise Fritz.
Das 7. Jugendparlament der Gemeinde Wennigsen: 1. Reihe (von links): Paula Grzesik, Joana Zander, Jakob Peter, Mara Kempken. 2. Reihe (von links): Cornelius Theis, Conrad Schaper, Rebekka Theis, Elia Heidemann, Jonas Köpsel, Syara von Arnim. Es fehlt Denise Fritz.

Etwas mehr als zwei Wochen liegt die konstituierende Sitzung des 7. Wennigser Jugendparlaments bereits zurück – doch getreu dem Motto „Besser spät, als nie“ folgt nun ein sehr nachträglicher Bericht mit sämtlichen Informationen, welche zu Beginn der zweijährigen Legislaturperiode von besonderer Bedeutung sind.

Die neu gewählte Jugendbürgermeisterin Rebekka Theis und ihr Stellvertreter Elia Heidemann

Um es kurz und knapp zu halten: Die neue Jugendbürgermeisterin der Gemeinde Wennigsen heißt Rebekka Theis. Bereits im Rahmen der Jugendparlamentswahl konnte die Achtzehnjährige mit 216 Stimmen das beste Ergebnis für sich verbuchen, sodass das Gremium sie einstimmig bei einer Enthaltung und ohne Gegenkandidaten in ihr Amt wählte. Als stellvertretender Jugendbürgermeister wird künftig Elia Heidemann fungieren: Er erhielt bei ebenfalls einer Enthaltung acht Stimmen des Gremiums; eine Stimme entfiel auf den ebenfalls als Kandidaten vorgeschlagenen Jakob Peter, welcher sich allerdings schon im Vorfeld der Wahl äußerte, das Amt nicht bekleiden zu wollen. Weiterhin wurde Jonas Köpsel in einer denkbar knappen Wahl zum neuen Kassenwart des Jugendparlaments bestimmt: Mit fünf Stimmen setzte er sich mit einer Stimme Vorsprung gegen Paula Grzesik durch – bei erneut einer Enthaltung. Seine Arbeit kontrollieren werden Mara Kempken und Syara von Arnim, welche in Zukunft als Kassenprüferinnen fungieren.

Rede von Bürgermeister Christoph Meineke
Rede von Bürgermeister Christoph Meineke

Auch Bürgermeister Christoph Meineke freut sich auf die Zusammenarbeit mit den neugewählten Jungpolitikern, dankte in einer kurzen Rede aber auch den scheidenden Mitgliedern für ihre Tätigkeit. Durch ihre Arbeit im Jugendparlament böte sich den Gewählten die Möglichkeit, für ihre Altersgruppe mitzubestimmen sowie kommunalpolitische Strukturen kennenzulernen. So leiste insbesondere das aktive Erleben von Politik im Jugendalter einen essentiellen Beitrag dazu, potenziell auftretender Politikverdrossenheit vorzubeugen. Zuletzt appellierte Meineke an die Jugendlichen, stets einen fairen politischen Umgang zu wahren – nicht nur untereinander, sondern auch im Austausch mit Rats- und Verwaltungsmitgliedern.

Verabschiedung der scheidenden Mitglieder
Verabschiedung der scheidenden Mitglieder

Insgesamt besteht das 7. Wennigser Jugendparlament wie bereits zuvor aus 11 Mitgliedern, davon 6 weibliche und 5 männliche (Verhältnis im 6. Wennigser Jugendparlament: 4 weibliche, 7 männliche Jungpolitiker). Der Altersdurchschnitt des Gremiums beträgt zu Beginn der jetzigen Legislaturperiode etwa 15,5 Jahre und liegt damit leicht unter dem des vorherigen Jugendparlaments: Dessen Mitglieder waren im Mittel rund 15,9 Jahre alt, als sie ihre Tätigkeit begannen und lagen im Einzelfall nur geringfügig um den Durchschnittswert. Die Vertreter des neuen Gremiums sind hingegen zwischen 14 und 18 Jahre alt; es liegt eine breitere Streuung vor.
Über konkrete Themen werden die Mitglieder des 7. Wennigser Jugendparlaments schließlich in ihrer nächsten Sitzung beraten – diese findet am 1. November 2016 um 19:00 im Jugendhaus statt.

Zwischen Reflexion und Zukünftigem: Treffen des Jugendparlaments Wennigsen mit Bürgermeister Christoph Meineke

Bürgermeister Christoph Meineke beim Arbeitstreffen mit dem JugendparlamentAm 28. Januar 2016 trafen die Mitglieder des Wennigser Jugendparlaments im Rathaus mit Bürgermeister Christoph Meineke zusammen: Einerseits wurde die Arbeit der Nachwuchspolitiker im Jahr 2015 reflektiert, andererseits über geplante Projekte beraten, welche möglichst noch bis zum Ende der aktuellen Amtszeit der Jungparlamentarier im September 2016 realisiert werden sollen.

Dem Gespräch sollte allerdings ein weiterer erfreulicher Programmpunkt vorhergehen: Infolge des erfolgreich gestellten Antrags des Jugendparlaments zur Teilhabe an der „Digitalen Ratsarbeit“ der Gemeinde Wennigsen wurde den Parlamentariern je ein Tablet-PC für den Zeitraum ihrer politischen Tätigkeit zur Verfügung gestellt. Erhielten die Jugendlichen bis dato Sitzungseinladungen, Beschlussvorlagen und vergleichbare Dokumente in gedruckter Form per Post zugestellt, können diese in Zukunft ausschließlich in digitaler Form eingesehen werden. Im Umkehrschluss sind die Tage der prall gefüllten Ordner gezählt, was die Arbeit der Nachwuchspolitiker nicht nur effektiver, sondern auf lange Sicht auch umweltfreundlicher macht – schließlich soll das Konzept auch auf zukünftige Jugendparlamente übertragen werden.

Doch auch an anderer Stelle konnten die Jungparlamentarier auf ein recht erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken, auch wenn das Paradeprojekt „Skateanlage“ nicht entscheidend vorangetrieben werden konnte. Momentan hofft man auf eine durch die Regionsversammlung zu beschließende Bewilligung von Fördergeldern, damit möglichst im kommenden Sommer mit dem Bau am Bröhnweg begonnen werden kann. An die im Januar 2015 im Jugendhaus veranstaltete „JuPARTY“ schließt sich am 12. Februar 2016 zudem die „JuPARTY+“ an, wobei sämtliche Einnahmen aus dem Getränkeverkauf sowie der geplanten Tombola in den Bau der Skateanlage investiert werden sollen.
Besonderes Lob fand Bürgermeister Christoph Meineke für den am 1. Dezember 2015 unter dem Motto „Gib Intoleranz keine Chance!“ organisierten Informationsabend gegen Rechtsextremismus, zu welchem unter anderem Maren Brandenburger, die Präsidentin des Niedersächsischen Verfassungsschutzes, geladen war. Diese sei von der Veranstaltung sehr beeindruckt gewesen, so der Bürgermeister.

Auch nach dem Ende ihrer gegenwärtigen Amtszeit möchte der Großteil der derzeitigen Jugendparlamentarier kommunalpolitisch aktiv bleiben: Während die „jüngeren“ Mitglieder ihr Interesse bekundeten, sich zur Wiederwahl zur Verfügung zu stellen, konnten sich die „älteren“ teils vorstellen, als Kandidaten für die kommende Gemeinderatswahl am 11. September 2016 anzutreten oder das neu gewählte Jugendparlament als Mentoren zu unterstützen.