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Sechs Fragen an die Kandidat*innen zum Bürger*innenmeister*innenamt

Ursprünglich hatten wir uns überlegt, eine Präsenzveranstaltung zu jugendpolitischen Themen im Vorfeld der Kommunalwahlen zu veranstalten, deren weitere Planung in einer frühen Phase aufgrund der anhaltenden Pandemiesituation verworfen wurde.

Als (kleinen) Ausgleich hierzu, haben wir uns auf unseren Sitzungen vor den Sommerferien Fragen zu Themen überlegt, die uns wichtig sind, und sie den Kandidat*innen zum Bürger*innenmeister*innenamt gestellt. Hier nun die Antworten in der Reihenfolge, in der sie uns erreicht haben:

Gun Wittrien (Grüne) Ingo Klokemann (SPD)* Jost Henkel (FDP) Ulrike Schubert (parteilos) Peter Armbrust (CDU)
Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem Jugendparlament vor und wie möchten Sie diese konkret gestalten?
Gun Wittrien: Ingo Klokemann: Jost Henkel: Ulrike Schubert: Peter Armbrust:
Mentor*innen werden das JuPa weiterhin begleiten und die politische Arbeit der Jugendlichen mit Rat und Tat unterstützen. Ich möchte in regelmäßigen Abständen ein Treffen mit dem/der Jugendbürgermeister*in. Auch gemeinsame Projekte mit dem JuPa kann ich mir vorstellen. Wesentliches Element von Zusammenarbeit ist für mich die gegenseitigen Vorstellungen und Interessen zusammenzuführen. Insofern möchte ich das Jugendparlament zunächst zu einem gemeinsamen Treffen einladen. Bei diesem Treffen sollte es dann unter anderem darum gehen, gemeinsam zu besprechen, wie man sich die Zusammenarbeit vorstellt. Mein Vorschlag wäre es, regelmäßige Treffen zu JuPa-relevanten Themen zu vereinbaren, ähnlich wie sie auch mit den Ortsbürgermeister*innen stattfinden. Ich finde der Bürgermeister und auch die Ratspolitik sollte keine Vorgaben machen, sondern das Jugendparlament sollte so frei und selbstständig wie möglich arbeiten können. Stattdessen sind Unterstützung an Material und Geisteskraft gefragt. Das Mentoring ist eine tolle Idee, die fortgesetzt werden soll. Als Bürgermeister könnte ich mir vorstellen, das Jugendparlament mit Führungen durch das Rathaus oder Sitzungen im Rathaus und direkten Kontakten zu Verwaltungsmitarbeitern unter die Arme zu greifen. Ziel ist, das Interesse und die Begeisterung für die lokale Politik zu stärken. Ich bin entschlossen, sehr viel Zeit in die regelmäßige Kommunikation mit den Bürger*Innen zu investieren. So, wie ich zum Beispiel monatliche Bürgersprechstunden einführen möchte, sind auch regelmäßige Zusammenkünfte mit dem Jugendparlament geplant. Ich möchte diese auch verbindlich in die Kalender aufnehmen, zum Beispiel, dass der Jugendbürger-meister oder einzelne Mitglieder des Jugendparlaments in monatlichen Abständen bei mir vorbeikommen oder ich die Sitzungen des Jugendparlamentes besuche. So, wie der Punkt „Bericht des Jugendparlaments“ bei den Sitzungen der Ausschüsse oder des Rates aufgenommen wurde, könnte der Punkt „Bericht der Bürgermeisterin“ in die Tagesordnung des Jugendparlamentes aufgenommen werden. Mit dem Unterschied, dass ich der Sitzung dann nicht über die gesamte Zeit beiwohnen würde, um die Diskussion des Jugendparlamentes nicht zu stören.

Für Anliegen des Jugendparlamentes stand ich auch in den letzten Jahren schon gerne zur Verfügung – deswegen habe ich mit einem partnerschaftlichen Umgang auf Augenhöhe kein Problem.

Ich freue mich über ein engagiertes Jugendparlament und über bereichernde Beteiligung auch in den Ratsgremien und Ausschüssen. Ein direkter regelmäßiger Austausch ist mir wichtig, darüberhinaus auch die Einbeziehung des Jupas in Projekte und Arbeitsgruppen.
Was sagen Sie zur genderneutralen Erziehung und zur geschlechtergerechten Sprache?
Gun Wittrien: Ingo Klokemann: Jost Henkel: Ulrike Schubert: Peter Armbrust:
Beides sollte in unserer Gesellschaft selbstverständlich sein. Ich und die Grünen unterstützen die Ansätze des JuPa, gendergerechte Erziehung mehr in das Bewusstsein unserer Gemeinschaft zu rücken, freie und gleichberechtigte Teilhabe sollten das Fundament unserer Gesellschaft sein. Jungen und Mädchen müssen die gleichen Chancen haben. Dazu darf es keine geschlechterspezifischen Vorfestlegungen geben, denn nur dann kann sich jede*r frei entfalten. Für mich gehört dazu eine geschlechtergerechte Sprache, durch die sich jede*r angesprochen fühlt und nicht suggeriert ein Geschlecht wäre wichtiger als das andere. Dies muss der Anspruch für alle öffentlichen Dokumente sein. Ich finde es wichtig, dass man die Wahrnehmung schärft dafür, was Geschlecht ist, was die biologische Rolle der Geschlechter sind. Aber auch, dass die Wahrnehmung, das „gefühlte Geschlecht“, von der Biologie abweichen kann. Neben diesen „Basics“ sollte die Erziehung die Chancengleichheit sicherstellen und keine vorgefestigte Rollen predigen. Jede Frau und jeder Mann und jedes dritte Geschlecht sollen sich Ihren Lebensweg und Karriere erarbeiten können, ohne dabei durch das Geschlecht beschränkt oder gar kategorisiert zu werden. Ich finde allerdings auch, dass man diese Ziele nicht durch eine Umstrukturierung der Deutschen Sprache erreichen, kann mit Sternchen, Kunstpause oder anderen Varianten. Dadurch gefährdet man ein großes anderes Ziel, nämlich das Verständnis und die Zusammenhänge der Schrift- und Sprechsprache. Statt dem aufdoktrinierten Sternchen sollte man sich eher wieder an „altmodische“ Höflichkeitsformen erinnern und z.B. von „Schülerinnen und Schülern“ sprechen, statt von „Schüler*innen“ oder gar „Lernenden“. Die Familie und damit auch die Erziehung sind durch das Grundgesetz geschützt. Dies bedeutet, dass die Erziehung grundsätzlich von den Erziehungsberechtigten und nicht vom Staat gestaltet wird. Selbstverständlich kann der Staat über Lerninhalte in Schulen einen gewissen Einfluss nehmen, aber dies ist nicht Aufgabe der Kommune, sondern Sache der Bundesländer. Insofern sehe ich meine Einflussmöglichkeiten als sehr eingeschränkt an.

Die Umsetzung der geschlechtergerechten Sprache ist ja bereits jetzt eine Aufgabe, der sich Gesellschaft, aber auch die Kommune stellen müssen. Sprache nimmt Einfluss auf das Denken in einer Gesellschaft, das ist unbestritten. Die Etablierung der geschlechtergerechten Sprache ist jedoch ein Prozess, der sich über viele Jahre hinziehen wird und der nach und nach immer mehr Raum im Bewusstsein der Menschen einnehmen wird. Für die Verwaltung hatte ich bereits vorgeschlagen, dass jedes Mal, wenn eine Satzung überarbeitet wird, diese geschlechtergerecht angepasst wird. Dies hat einfach etwas mit den Ressourcen zu tun, die uns in der Verwaltung zur Verfügung stehen. Aber, liebe Mitglieder des Jugendparlamentes: hier kann das Jugendparlament einen wichtigen Beitrag durch Hinweise und Kritik leisten, damit es vorangeht. Ich werde das sicher annehmen.

Genderneutrale Erziehung und geschlechtergerechte Sprache ist nichts, was ich „verordnen möchte“. Eine Entwicklung der Sprache muss von großen Teilen der Bevölkerung getragen werden. Genderneutrale Erziehung bedeutet für mich, Mädchen oder Jungen keinen Rollenschemata zuzuordnen, sondern, dass sich jedes Kind so entfalten kann, dass seine Persönlichkeit und Entwicklung gefördert wird.
Welche Ideen haben Sie zum Thema Jugendtreffplätze in Wennigsen?
Gun Wittrien: Ingo Klokemann: Jost Henkel: Ulrike Schubert: Peter Armbrust:
Wir werden uns weiterhin für die Skate-Anlage einsetzen und hoffen, dass diese schon jetzt geschätzte Anlage baldmöglichst frei zugänglich sein wird.
Mein Interesse liegt darin, den öffentlichen Raum so zu gestalten, dass er alle Generationen zum Verweilen einlädt. Es wäre wünschenswert, wenn in unserem Ort mehr Gemeinschaft draußen gelebt würde, dafür brauchen wir aber die passenden Aufenthaltsräume. Dann würde vielleicht auch die allgemeine Akzeptanz gegenüber dem Bedürfnis der Jugendlichen nach Treffplätzen wachsen. Spezielle Bereiche müssten gemeinsam mit den Jugendlichen betrachtet werden. Außerdem wäre ein Mehrgenerationen-Treffpunkt wünschenswert, in dem Jugendliche und Ältere voneinander profitieren können.
Ein wichtiges Anliegen, was wir glaube ich alle gemeinsam haben, ist die Fertigstellung der Skateranlage. Mit deren Freigabe, kann dann auch das Gelände als Jugendtreffplatz entsprechend ausgestaltet werden. Hier kann ich mir gut vorstellen, diesen Treffpunkt auch durch andere Sportangebote entsprechend weiterzuentwickeln. Wie das im Einzelnen aussehen kann, muss aus meiner Sicht dann aber mit dem JuPa besprochen werden. Es macht wenig Sinn dies vorzugeben, die Ideen müssen mit den Jugendlichen gemeinsam entwickelt werden. Die Jugend sollte mehrere Dreh- und Angelpunkte in Wennigsen haben. Das können Organisationen, wie die Jugendpflege oder die Kirche sein, in deren Rahmen man sich engagiert und trifft (und feiert). Es sollte aber auch Treffpunkte geben, die ohne direkten Einfluss von Erwachsenen gestaltbar sein können. Eine solche Möglichkeit wäre ein weiter ausgebauter Skaterpark mit Toiletten und Partyraum. Meine Bedingung wäre allerdings, dass sich die Jugendlichen selbst organisieren und diesen Treffpunkt verwalten, z.B. in einem Verein. Ich habe hier in den vergangenen Jahren einiges durch die Auseinandersetzung um die Nutzung des Basketballplatzes an der SSGS gelernt. So zum Beispiel, dass man der Jugend zwar Angebote machen kann, aber die Entscheidung, ob ein Platz von Jugendlichen angenommen wird, bei ihnen liegt. Das kann weder die Politik noch die Verwaltung bestimmen. Dies bedeutet aber auch, dass die Jugendlichen bei der Suche und der Ausgestaltung der Plätze von Beginn an zu beteiligen sind.
Ein weiteres Beispiel ist, dass hier von allen Beteiligten beziehungsweise Betroffenen ein hohes Maß an gegenseitiger Rücksichtnahme gefordert ist. Das Verständnis der Anwohner für derartige Plätze muss gefördert werden. Hier war der Ansatz der Mediation, der praktiziert wurde, sehr sinnvoll.
Die Schaffung von Jugendtreffplätzen ist zwingend erforderlich. Wir haben in Wennigsen frühe Hilfen für kleine Kinder, Spielplätze für kleinere Kinder, aber eben nur wenig Platz für Jugendliche. Das Programm CTC beleuchtet das Thema jetzt zwar, enthebt aber die Politik und Verwaltung nicht, jetzt Räume zu schaffen.
Die in den letzten Jahren vielbeschworene Skateanlage ist kein „Allheilmittel“. Unabhängig davon muss nach Räumen gesucht werden. Dies könnte zum Beispiel im Bereich der Grundschule sein, wenn diese im Rahmen des Ganztages umgestaltet wird, oder in der Bahnhofsnähe. Diese Plätze müssen für Jugendliche ja auch erreichbar sein.
Jugendtreffplätze sind wichtig als geschützte Räume. Neben dem Jugendhaus brauchen Jugendliche auch Treffpunkte im Freien. Die Skateranlage ist ein guter Ort dafür. Ich setze mich für weitere Verbesserungen ein (z.B. Elemente wie Basketballkörbe, Überdachungen, Tischtennisplatte …), die in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen erarbeitet werden können.
Wie sind Ihre Pläne zur Digitalisierung an den Schulen und zur Mensa an der SSGS?
Gun Wittrien: Ingo Klokemann: Jost Henkel: Ulrike Schubert: Peter Armbrust:
Ich stehen nach wie vor hinter der Idee, direkt an der SSGS eine Mensa baldmöglichst zu bauen. Die Mensa sollte nicht nur zur Essenseinnahme dienen, sondern auch als Aufenthaltsbereich geeignet sein, also ein freundliches, jugendgerechtes Ambiente aufweisen – ein Wohlfühlort in der Schule.
Die Speisen sollten aus regionsnah produzierten Produkten hergestellt werden.Im Rahmen der Bundesfördermittel zur Digitalisierung haben die Schulen sowie die Gemeinden Konzepte vorweisen müssen. Diese gilt es abzuarbeiten. Die Pandemie hat uns die Problematik zur Digitalisierung gezeigt, die Schulen müssen zukünftig den Anforderungen in diesem Bereich nachkommen können.Der Umgang mit digitalen Medien ist für die jetzigen Schüler*innen-Generationen scheinbar selbstverständlich, die methodische Unterfütterung muss trotzdem in der Schule noch geleistet werden. Wie lerne ich mit spezieller Software? Wie kann mich ein IPad-gestützter Unterricht im Lernen fördern? Worauf muss ich bei der Internet-Recherche achten? etc. Ich würde es begrüßen, wenn die Wennigser Schulen zumindest pro Jahrgang eine IPad-/Tablet-Klasse einführen würden.
Die Mensa für die KGS muss jetzt endlich mit der entsprechenden Priorisierung angegangen werden. Um dabei zu einer guten Lösung zu kommen, sind wir bereits in Gesprächen mit der Schulleitung.

Die Digitalisierung möchte ich ebenfalls in enger Abstimmung mit den Schulleitungen angehen. Denn diese sind maßgeblich für die Umsetzung im Unterricht verantwortlich.

Ich setze hier auf Zusammenarbeit mit den Schulleitern und pädagogischen Leitern der Schulen. Die Digitalisierung sollte auch an den Schulen voranschreiten, allerdings nur mit passenden Lernkonzept. Dazu gehören auch Fortbildungen der Lehrer, aber das haben die Leiter auf dem Schirm.

Ich bin ein großer Fan von einem Mensa-Bau in Wennigsen, der auch als Kultur- und Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Wir sollten die Fragestellung größer denken und auch die Grundschulen auf dem Weg in die Ganztagsschule mitdenken. Eine neue Mensa sollte daher diese Anforderungen vereinen können, je nach Konzept, das sich am Ende etabliert. Ob das in einen Bau an der KGS mündet oder an einer anderen Stelle in Wennigsen sollte daher mit Blick auf die langfristigen Perspektiven entschieden werden.

Digitalisierung in den Schulen kann nur in enger Zusammenarbeit mit den Schulen funktionieren. Derzeit betrachten die drei Schuleiter*Innen das Thema sehr unterschiedlich. Es macht aber zum Beispiel wenig Sinn, dass eine Grundschule ihre Kinder nur noch mit Laptops unterrichtet, die weiterführende Schule dies aber kaum umsetzt. Die Verwaltung und die Politik müssen die Rahmenbedingungen setzen. Die Digitalisierung in der Verwaltung und in den Schulen voranzutreiben, ist eines der wichtigsten Themen der kommenden Bürgermeisterin. Das Thema der Digitalisierung gehört schon jetzt zu meinem Arbeitsbereich. Die Bereitstellung des WLANs in ausreichendem Maße ist auf dem Weg beziehungsweise wird in der Grundschule in Bredenbeck im Rahmen der Sanierung umgesetzt. Die Anschaffung der digitalen Tafeln läuft, aber der Umgang mit den Endgeräten kann nur gemeinsam mit den Schuleiter*Innen erfolgen, da dies Teil des pädagogischen Konzeptes ist, auf das die Politik und die Verwaltung nur sehr eingeschränkt Einfluss nehmen kann. Dies ist die Aufgabe der Pädagogen.

Eines meiner zentralen Anliegen ist, dass Themen nicht zerredet werden dürfen und mit klareren Zeitschienen versehen müssen.Das Thema der Mensa wird jetzt schon mit der dritten Schulleitung der SSGS diskutiert. Das Thema wird diskutiert, dann versinkt es wieder, dann wird es neu aufgenommen und man fängt wieder von vorne an. Das darf nicht passieren. Der jetzige Schulleiter hat wieder ganz andere Vorstellungen davon, wie eine Mensa aussehen soll. Ich finde die Idee, einen Aufenthaltsraum zu schaffen, der einem großen Kreis von Nutzern zur Verfügung steht und eben nicht nur zur Essenaufnahme dient, sehr reizvoll. Auch eine Nutzung außerhalb der Schulzeiten für Externe zu eröffnen, halte ich für sinnvoll. Das Wichtigste aber ist: die Entscheidung muss jetzt fallen.
Aber auch da gilt: ein Essenangebot an den Bedürfnissen der Jugend vorbei zu gestalten, macht wenig Sinn – und auch da haben sich die Bedürfnisse in den vergangen 12 Jahren geändert.

Digitalisierung der Schulen ist ein Standard, der zusätzlich mit Mitteln außerhalb des kommunalen Haushaltes anzustreben ist. Ein Raum für das Mittagessen ist erforderlich.
Welche Schritte zur Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz möchten Sie gehen?
Gun Wittrien: Ingo Klokemann: Jost Henkel: Ulrike Schubert: Peter Armbrust:
Das ist eines meiner Kernanliegen. Wir müssen den Klimaschutz als existentiell dringliches Thema ansehen. Ich will mich dafür einsetzen, dass regenerative Energien ausgebaut werden, das Thema Mobilität mehr Gewicht auf Radfahrer und Fußgänger legt, Carsharing einen höheren Stellenwert bekommt. Um das Thema Klimaschutz mehr zu priorisieren, möchte ich die Stelle des Klimaschutzmanagers zur Stabsstelle machen. Das heißt, dass sie direkt dem Bürgermeister zugeordnet ist. Des Weiteren halte ich es für sinnvoll, statt der Klimaschutz-AG einen Ausschuss für Klima- und Umweltschutz einzurichten, der dann nicht nur Vorschläge machen, sondern direkt Beschlussempfehlungen an den Rat geben kann. Dies kann ich allerdings nur vorschlagen, da drüber der Rat entscheidet. Klimaschutz ist ein wichtiges Ziel und die Gemeinde sollte, wo immer möglich, bei allen Renovierungen und Neubauten auf hohe energetische Standards setzen. Solarpanels sollten auf allen öffentlichen Gebäuden nachgerüstet werden, entweder eigen- oder fremdfinanziert. Da wir leider auf den globalen Klimawandel nur einen beschränkten Einfluss haben, sehe ich es noch mehr als Rolle der Verwaltung notwendige Klimaanpassungen vorzutreiben. Die Überflutungen in Westdeutschland haben gezeigt, dass wir lokale Sicherheitsmaßnahmen treffen, wie Wehre anlegen oder Flussufer befestigen und mit natürlichen Grünstreifen umranden. Bei den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz gibt in vielen Bereichen der Bundesgesetz-geber und nicht die Kommune den Rahmen vor. Die Kommunen müssen hier die bestehenden Fördermöglichkeiten nutzen, da für eigene Förderprogramme in der Gemeinde Wennigsen die Finanzlage viel zu schlecht ist. Der Klimaschutzmanager der Gemeinde ist hier sehr aktiv und wird auch zukünftig unterstützt werden.

Den Beschluss, zum Beispiel Solardächer auf kommunale Gebäude zu installieren, gibt es bereits. Alle kommunalen Liegenschaften mit regenerativer Energie zu versorgen, ist ein wichtiges Ziel.
Es gibt aber kleinere Projekte, die in unserem Bereich eingeführt werden könnten: regelmäßige Müllsammelaktionen in der Gemeinde, Installation von Gemeinschaftsgärten unter Beteiligung der Schulen, Förderung von Projekten mit Waldbesitzern und Landwirten.

Zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz hat die Gruppe Wennigsen For Future einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt. Ich rege an, die sehr differenzierten Antworten dort zu entnehmen.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Gemeinde Wennigsen im eigenen Zuständigkeitsbereich alles unter dem Gesichtspunkt Klimaschutz betrachtet und bspw. Maßnahmen wie Solardächer auf eigenen Gebäuden schnellstmöglich umsetzt. Auch im Bauplanungsrecht sind Vorgaben für den Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu nutzen. Die Arbeitsgruppe Klimaschutz arbeitet viele Aspekte heraus, wo effektiv nicht nur mit großen Maßnahmen gute Effekte erzielt werden können, so z.B. bei der Umstellung der Straßenbeleuchtung. Die Summe aller Aktivitäten ist in den Blick zu nehmen, um der Verantwortung für die Zukunft gerecht zu werden.

Welche Schritte würden Sie für den Fall unternehmen, dass die Skateanlage abgerissen werden muss? Wie dringlich wären Ihnen diese?
Gun Wittrien: Ingo Klokemann: Jost Henkel: Ulrike Schubert: Peter Armbrust:
Die Skate-Anlage muss schnellstmöglich fertig gestellt werden. Sollte ein Abriss notwendig werden – was hoffentlich nicht geschehen wird – setze ich mich dafür ein, dass ein Neuaufbau schnellstmöglich umgesetzt wird. Diese Anlage wird generationsübergreifend angenommen, hat somit nicht nur aus sportlicher, sondern auch gesellschaftlicher Sicht einen hohen Stellenwert. Es ist ein Projekt von Jugendlichen für Jugendliche und muss schnellstens nutzbar werden. – siehe auch die Frage nach den Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche Unabhängig davon, ob diese abgerissen werden muss oder nicht, wäre es in jedem Fall mein Ziel, dass die Anlage im nächsten Sommer offiziell genutzt werden kann. Inwieweit das realisierbar ist möchte ich schnellstmöglich klären und die notwendigen Schritte einleiten. Sobald das geklärt ist, kann mit der Gestaltung der umliegenden Fläche begonnen werden, damit die Skateanlage zu einem richtigen Jugendtreff wird. Es sieht so aus, als wäre die Skateranlage qualitativ nicht das, was wir bestellt haben. Die Gemeinde sollte hier auf jeden Fall auf Schadensersatz klagen bzw. den Kaufpreis deutlich reduzieren. Ich würde dann die Anlage dann aber nicht sofort abreißen, sondern mit dem Geld lieber eine größere Jugendanlage (s.o.) denken und planen. Dann könnte man zunächst einen Jugendraum und Toiletten anlegen und dann in einem zweiten Schritt den Skaterpark erneuern. Damit wäre sichergestellt, dass die interessierten Jugendlichen immer einen Anlaufpunkt haben, das Gelände aber trotzdem langfristig weiterentwickelt wird. Die Planungen für die Skateranlage sind da, sie sind aktuell und mit den Jugendlichen abgestimmt. Für den Fall eines Abrisses müsste sofort mit dem Neubau begonnen werden, bevor das Projekt überhaupt neu diskutiert wird. Da ist unverzügliches Handeln angesagt. Ich habe aber immer noch die Hoffnung, dass die Probleme gelöst werden können, ohne dass der Abriss erfolgt. Die Skateranlage ist für mich unverzichtbar. Bei Abriss muss sie schnellstmöglich neu errichtet werden und die ausführende Firma muss ggf. mit den notwendigen rechtlichen Schritten dazu veranlasst werden, die vertraglich festgelegten Pflichten zu erfüllen. Seit mehr als 10 Jahren bin ich an der Planung, zum Teil auch als Mitglied der Arbeitsgruppe, beteiligt. Ich sehe die Skateranlage als Beispiel dafür, wie ein Projekt in der Verwaltung nicht ablaufen sollte.

*Foto: Philipp Schröder | SPD Hannover

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